Eine kurze Einführung in die Geschichte der Zauberkunst im Mittelalter
 
Zauberkünstler gibt es schon seit Menschengedenken, so waren sie jedoch zu Anbeginn, wie zum Beispiel im alten Griechenland oder bei den Ägyptern oft Priester o.ä., die mit (meist) simplen physikalischen Tricks das Volk von ihrer "göttlichen" Macht überzeugen wollten. So öffneten sich scheinbar ohne jede Erklärung Tempeltüren, sobald ein Feuer entzündet wurde.
 
Im Mittelalter waren es Fahrende welche auf Märkten und Messen auftraten und ihre Künste zum besten gaben. Aber sie traten nicht nur der Zauberkunst willen auf. Ihr eigentliches Geschäft war ein anderes, nämlich der Verkauf von Wundermittelchen, Talismanen und anderen angeblich mit Zauberkraft behafteten Gegenständen. Oft waren es aber auch ganz banale Gegenstände, wie Seifen und Zahnpulver, die feilgeboten wurden. Die Zauberei, das Taschenspiel, diente lediglich dazu, das Volk zum stehenbleiben zu animieren, und natürlich es von der Zauberkraft der Wunderdinge zu überzeugen, die es da zu kaufen gab. Von der Taschenspielerei alleine konnte damals kaum jemand leben (Ist eigentlich ähnlich wie heute!).
 
So war es nicht verwunderlich das die sogenannten Taschenspieler, die ihren Namen ihren mit Zauberkunststücken gefüllten Taschen zu verdanken haben, welche sie um den Bauch gebunden hatten, gleichermassen geliebt und verhasst waren...
 
"Spilleut und gaugkler sind nicht leut wie andere Menschen, denn sie nur ein Schein der menschheit haben, und fast den Todten zu vergleichen sind."
 
Es war kein ehrbarer Beruf von Ort zu Ort zu ziehen, und dennoch war es eine willkommene Abwechslung einem Gaukelspiel beizuwohnen.
 
"Ein Mensch, der den Gauklern anhanget, überkommt gar bald eine Frauen, deren Name sein wird: Armut. Wie aber heißen dieser Frauen Sohn? Fürwahr: Verspottung."
 

Das Becherspiel
Das wohl berühmteste Taschenspielerstück ist das sogenannte "Becherspiel". Es gilt als eines der ältesten Zauberkunststücke überhaupt und taucht in vielen Abbildungen der damaligen Zeit auf! Auch heute noch gibt es einige Zauberkünstler die dieses wunderbare Kunststück vorführen! (Und bei entsprechender Präsentation vergisst auch der letzte Zuschauer das er als Kind mal eine billige Plastikimitation in einem Zauberkasten gesehen hat!)
 
Nur kurz zum Ablauf dieses Klassikers der Zauberkunst: Der Taschenspieler präsentiert dem Publikum drei leere Kupferbecher, unter welchen nach und nach 3 Korkbälle erscheinen. Diese wandern nun mehrmals unter den Bechern hin und her, verschwinden und erscheinen wieder und verwandeln sich zu Ende in Äpfel oder gar in lebendige Küken.
 
Das Becherspiel beweist wie fingerfertig die Gaukler des Mittelalters waren, mussten sie doch mit möglichst wenig (und vor allem günstigem) Material arbeiten. So zauberten sie mit Steinchen, Holzstäben, Bechern und diversen anderen Alltagsgegenständen. Heute nehmen einem oft diverse Mechanismen und Hilfsmittel die Arbeit ab!
Lediglich das Becherspiel ist und bleibt eins der anspruchvollsten Kunststücke die ein Zauberkünstler erlernen kann und gilt in Fachkreisen als die Königsdisziplin der Zauberei!
 
Geheimnisse
Auch damals schon war es ein ungeschriebenes Gesetz einen Laien niemals in die genauen Trickabläufe einzuweihen, war es doch geschäftsschädigend. Ausserdem konnte das gaffende Volk sehr ungemütlich werden, wenn es den Eindruck erhielt für dumm verkauft zu werden!
Doch genau da lag die Gefahr! Viele zaubernde Zeitgenossen wurden der Hexerei bezichtigt, standen unter Verdacht mit dem Teufel im Bunde zu sein! Denn die Menschen, damals wie heute, neigen nur allzu gern dazu, alles was sie sich nicht erklären, auf Anhieb verstehen können, zu verteufeln, es als "abnormal" zu bezeichnen. Der Glaube an Geister, Teufel oder Hexen liess die schnell die Vermutung aufkommen, dass jemand, der es verstand, Steinchen unsichtbar von einem Becher in einen anderen wandern zu lassen, wohl mit dem Bösen in Verbindung stehen müsste. Wie viele harmlose Gaukler und Zauberkünstler den Daumenschrauben und Flammen der Inquisition zum Opfer fielen ist ungewiss.
 
Der Beginn der "Entzauberung"
Ende des 16. Jahrhunderts erschien dann ein Buch, das als "Klassiker" der magischen Literatur in die Geschichte einging. Es war das Werk "The Discoverie of Witchcraft" von Reginald Scott welches 1584 erstmalig in England erschien. Der Autor hatte es sich zu Aufgabe gemacht, dem Hexenwahn ein Ende zu bereiten, und in einem Kapitel des Buches wurde aufgezeigt, wie einige Taschenspielertricks funktionieren. Es sind umfassende Erklärungen über Münztricks, Seilkünststücke oder Tricks mit Karten enthalten. Ziel war es, die gezeigten Wunder zu "entzaubern" und lediglich als einfache Betrügerei oder Trick zu enttarnen. Auch das sogenannte "Enthauptungsexperiment", das der Gaukler Kingsfield 1582 auf der Bartholomäus-Messe den verwunderten Londoner Bürgern vorgeführt hatte, wird in diesem Buch erklärt. Es dauerte allerdings noch lange, bevor die Menschen davon abliessen, Zauberer oder Hexer wegen eines unerklärlichen Tricks umzubringen.
Dieses Kapitel in Scott´s Buch bildete Jahrhunderte die Grundlage vieler Zauberbücher. Und auch wenn 1603 von Jakob I. befohlen wurde es zu verbrennen, so sind heute noch einige wenige Exemplare der ersten Auflage erhalten.
 
Trotz dieser widrigen Umstände hat die Zauberei bis in unsere Zeit überlebt und solange es Menschen gibt, die sich verzaubern lassen wird es sie weiter geben!
Zauberkunst im Mittelalter
 
Woher kommte der Begriff "Taschenspieler"? Wurden Gaukler im Mittelalter verbrannt? Wie hieß das erste Zauberbuch? Antworten hier!
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